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Alfasud
/ 33 / Arna Register Kaufberatung Alfa 33 |
Einleitung Wer sich zum Kauf eines Alfa 33 entschließt, sollte sich im Klaren sein, dass er mit einem Auto liebäugelt, das seine Ursprünge in den 70er bzw. 80er Jahren hat und zudem aus Süditalien kommt. In der Zwischenzeit hat sich auf dem Automobilmarkt (z.B. Sicherheits- und Ausstattungstechnisch) einiges getan. Einen wirklich guten Alfa 33 zu finden wird immer schwerer. Elf Jahre nach Produktionseinstellung hat sich der Gebrauchtwagenmarkt merklich geleert. Die meisten 33er werden von Privat angeboten, viele wurden mit zweifelhaftem Zubehör modifiziert. Da Alfa Romeo zehn Jahre nach Auslaufen einer Modellreihe nicht mehr für eine vollständige Ersatzteilversorgung garantiert, ist es möglich, dass bestimmte Ausstattungsteile nicht mehr neu erhältlich sind. Sicherlich fragen Sie sich nun, was eigentlich für den 33 spricht? Vieles. Zum einen sind da die bekannten, sehr drehfreudigen Boxermotoren mit ihrem tollen Klang, die nur geringe Gewichte (Leergewicht 910 - 1150 kg) bewegen müssen und dementsprechend spritzig zur Sache gehen. Zum anderen hat der Alfa 33 ein für seine Zeit sehr gutes Fahrwerk. Zusammen mit dem tiefen Schwerpunkt ergibt sich so eine Straßenlage, die in der Golf-Klasse der 80er und 90er ihresgleichen sucht. Der Innenraum ist selbst für groß gewachsene Alfisti ausreichend dimensioniert und der Kofferraum bietet genügend Platz für eine vierköpfige Familie. Zuguterletzt ist der Alfa 33 ein sehr wartungsfreundliches Auto, an dem der begabte Hobby-Schrauber noch selber Hand anlegen kann. Im Gegensatz zu vielen neueren Autos, ist beim Alfa 33 noch fast alles geschraubt oder wenigstens so verclipst, dass der Ausbau auch ohne Zerstörung der Clipse möglich ist. Am Nachfolger Alfa 145 / 146 ist das bedingt durch Alfa-Code (Wegfahrsperre), Airbags, ABS und co. nicht mehr so einfach. Sollten Sie sich nun noch immer für den 33 interessieren, ist es ratsam als erstes die Karosserie genau zu inspizieren und nach möglichen Roststellen fahnden. Eine professionelle Instandsetzung von Rostschäden an der tragenden Struktur lohnt aus rein wirtschaftlicher Sicht meist nicht. Der Karosseriezustand ist daher Killerkriterium Nummer eins beim Alfa 33. Am ehesten lohnt sich daher vielleicht die Suche in den wärmeren und im Winter weniger salzigen Gebieten Deutschlands. Diese Kaufberatung soll dem Alfa 33 Neuling einen Überblick über die möglichen Mängel, Schwachstellen und Schäden vermitteln und gibt Tipps zu vorbeugenden Maßnahmen oder Verbesserungen. Natürlich müssen sich nicht alle aufgezählten Mängel und Probleme an einem Auto finden.
Die zur Zeit angebotenen
Alfa 33 stammen zumeist aus der Baureihe 907 ab 1990. Die Auswahl an
Limousinen ist im Verhältnis noch relativ groß. Wer einen Sport Wagon
in vernünftigem, erhaltenswertem Zustand sucht, muss schon länger suchen.
Die Baureihe 905 (also die Modelle vor 1990) ist schon fast ausgestorben.
Das restliche Angebot beschränkt sich hier zumeist auf den Alfa 33 1.7
IE - damals das einzige Modell mit geregeltem Katalysator (EURO 1) in
der 33-Modellpalette, dass dadurch die Verschrottungs-Aktionen (Ford
- tun die was?) für Kat-lose Autos überlebt hat. Die frühen Versionen
von 1983 bis etwa 1986 sind praktisch nicht mehr zu finden. Nur einige
wenige Modelle haben in den Händen von Sammlern und Fans überlebt und
genießen bei ihren Besitzern schon so etwas wie einen Oldtimer-Status.
Wird ein solches gut erhaltenes Fahrzeug verkauft, dann zumeist zu entsprechenden
Preisen. Generell bietet die Baureihe 907 etwas mehr Komfort und Sicherheit (höhenverstellbare Gurte vorne, Servolenkung, auf Wunsch Klimaanlage und ABS) sowie eine erheblich bessere, für den deutschen Winter taugliche Heizungs- und Lüftungsanlage. Die Heizung und Lüftung der Baureihe 905 wurde fast unverändert vom Alfasud übernommen und kann bei -10° C nicht wirklich überzeugen. Für welches Modell man sich im Endeffekt entscheidet hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Eine kurze Übersicht über die gesamte Alfa 33 Modellpalette finden Sie unter "Story". Noch ein Tipp : Lassen Sie sich bei Zeitungsinseraten oder Internetangeboten ohne Foto vom Verkäufer vorab am Telefon bestätigen, dass der angebotenen "Sportwagon", "Alfa Space Wagen" oder "Sportswagon" tatsächlich ein Kombi ist. Viele Autohändler verwechseln die Limousine nämlich mit dem Sport Wagon. Nur am Rande erwähnt werden soll hier der Vollständigkeit halber auch der Alfa 33 TD beziehungsweise TDi. Sowohl von der Baureihe 905 als auch von der Baureihe 907 gab es nämlich in Italien eine Version mit Dreizylinder-VM-Turbodiesel, die aber in Deutschland aufgrund des ihres sehr rauhen Wesens wohl nicht zum sportlichen Image Alfa Romeos passte. Bisher sind in Deutschland zwei Alfa 33 TD bei ebay aufgetaucht.
Prüfen Sie als nächstes den Bereich
um das Lenkgetriebe und die vorderen Längsträger und anschließend
die Aufnahme des Kühlers auf Rostbefall. Die vordere Quertraverse
gilt es ebenfalls zu inspizieren. Mit ihr ist der Motor über das vordere
Motorlager verschraubt. Zudem dient sie als Aufnahme für die Schubstreben
der Vorderradaufhängung und des Stabilisators (ab 1.7 Liter Hubraum).
Eine rostige Quertraverse sollte aus Sicherheitsgründen entweder gesandstrahlt
und neu lackiert oder gegen ein Neuteil getauscht werden. Sollte sich der Unterboden in gutem Zustand zeigen, können Sie nun die hinteren Radläufe unter die Lupe nehmen. Meist zeigen sich bei den jüngeren Alfa 33 nach etwa acht bis zehn Jahren erste Durchrostungen auf der Außenseite. Die hinteren Radläufe wurden ab Werk zwar mit Hohlraumversiegelung versehen, doch leider gelangte diese bei den meisten Fahrzeugen nicht überall hin... Fahren Sie daher mit den Fingern den gesamten Radlauf bis hinunter zum Schweller ab und fühlen Sie, ob sich die beiden aufeinander geschweißten Bleche von Seitenteil und Radhaus schon irgendwo durch inwändigen Rost auseinander drücken. Mit einem Magnet lässt sich gut überprüfen ob ein äußerlich makelloser Radlauf noch aus Blech besteht oder ein Kunstwerk aus Spachtelmasse und Glasfasermatten ist. Reparaturbleche sind für die hinteren Radläufe noch erhältlich. Der Bereich um den Tankstutzen wirft ebenfalls gerne von außen gut sichtbare Rostblasen. Schuld ist aufgewirbelter Schmutz, der sich rund um den Einfüllstutzen im Radhaus ansammelt. Nach zehn Jahren könnte man auf dem vorhandenen Humus bei den meisten Autos hier Champignons züchten. Auch hierfür gibt es ein günstiges Reparaturblech.
Als nächstes sollten Sie die Türböden begutachten. Finden sich hier Durchrostungen (meist im Bereich der Gummileisten oder dort, wo die Türdichtung bei geschlossener Tür anliegt), sollte man den Austausch der jeweiligen Tür in betracht ziehen. Gebrauchte, rostfreie Türen finden sich im Moment noch zu fairen Preisen in ausreichender Menge. Eine weitere Schwachstelle der hintere Türen sind die schwarzen Stege zwischen dem kleinen Dreiecksfenster und dem Kurbelfenster. Meist rosten diese Stege auf der Höhe der Türschachtleiste und tiefer in der Tür im Verborgenen erbärmlich.Sollten Sie viel Zeit für die Besichtigung eingeplant haben, machen Sie sich die Mühe und demontieren Sie die Türdichtungen und die Dichtung der Heckklappe um darunter nach Rost zu fahnden. Meist hat sich hier an den Schweißnähten zwischen Außen- und Innenschwellern bereits die braune Pest eingenistet. Einen kritischen Blick wert ist ist auch die Heckklappe der Alfa 33 Limousine (Baureihe 907 ab 1990). Hier gammelt es gerne um die Kennzeichenbeleuchtungen. Beim Alfa 33 vor 1990 (Baureihe 905) war die Heckscheibe noch mit einer klassischen Gummidichtung in die Heckklappe eingesetzt. Prüfen Sie auf jeden Fall, wie es unter der Dichtung aussieht! Die Heckklappe des Alfa 33 Giardinetta / Sport Wagon ist eigentlich in den meisten Fällen irgendwo durchgerostet. Meist um die unteren Ecken der (eingeklebten) Heckscheibe oder dort, wo die Klappe auf der Heckklappendichtung im geschlossenen Zustand aufliegt und scheuert. Sowohl bei Limousine (mit Spoiler) als beim Kombi ermüden die Gasfedern der Heckklappe recht schnell und lassen einem dann die Klappe bei niedrigen Temperaturen auf den Kopf fallen... Passenden Ersatz gibt es im gut sortierten Kfz-Handel für ca. 50 EUR. Das äußere Heckblech, in das sowohl bei Giardinetta / Sport Wagon als auch bei den Limousinen unter anderem die Rückleuchten eingesetzt sind, rostet ebenfalls gerne dort, wo es an den Seitenteilen verschweißt ist. Ursache ist oft eine werkseitig mangelhafte Abdichtung der Schweißnähte und Überlappungen. Bei den Limousinen bis 1990 und bei allen Kombis sieht man das Unheil meist erst nach Demontage der meist chronisch undichten Rückleuchten. Alle Alfa 33 neigen zu feuchten Kofferräumen. Meist liegt die Schuld an den oben schon erwähnten Dichtungen der Rückleuchten, an den Dichtungen der Stoßstangenhalter (die im Kofferraum verschraubt sind) oder an einer nicht richtig sitzenden Heckklappendichtung. Im Zweifel schauen Sie mal in die Reserveradmulde.... Ein weiteres Indiz für einen undichten Kofferraum scheint die Heckscheibenheizung zu sein: bei den meisten undichten Autos sind einige oder sogar viele Heizfäden ohne Funktion, weil die Fahrer im Winter die Scheibe von innen frei gekratzt haben. Die Heckklappendichtung des Sport Wagons wurde etwa 1990 leicht verändert und dichtet den Kofferraum besser ab als die alte Version. Für etwa 40 EUR sollte die neue Dichtung noch bei Alfa Romeo erhältlich sein. Unter Umständen hilft es, das Schloss der Kofferraumklappe ein winziges bißchen tiefer zu setzen. Damit wird die Heckklappe im geschlossenen Zustand etwas fester gegen die Dichtung gepresst. Eine weiter Schwachstelle lässt sich ebenfalls vom Kofferraum aus gut kontrollieren. Heben Sie die Seitenverkleidungen des Kofferraums an und begutachten Sie die Radhäuser. Dort, wo auf der Außenseite der Federdom angeschweißt ist, rostet das Radhaus gerne nach innen durch. Bei der Baureihe 907 blättert bei Limousine und Sport Wagon in den allermeisten Fällen der Klarlack vom Heckspoiler. Manchmal findet man dieses Phänomen auch auf dem Dach oder der Motorhaube. Der Lack von rot lackierten Alfa 33 ist meist total ausgeblichen. Aus dem einst kräftigen Alfa-Rot ist meist ein stumpfer Himbeer-Farbton geworden. Die UV-Strahlung hat dann den Lack derart verändert, dass selbst intensives Polieren kaum Besserung bringt. Alfa hat dieses Problem erst mit Einführung des Spider Baureihe 916 in den Griff bekommen. Den Alfa 75 und den Alfa 155 plagt das Farbproblem ebenfalls. Einziger Vorteil: Nachlackierungen fallen selbst bei frisch polierten Autos immer auf, weil der hochwertigere Lack der Nachlackierung nicht mehr ausbleicht. Manche Alfa 33 haben mit der Zeit so drei oder vier verschiedene Rot-Töne erhalten.
Leider misslingt die Zerlegung des Spiegels in etwa 70 % der Versuche. Außenspiegel gibt es aber auch im Autozubehör-Handel noch als Neuteile. Vorsicht, das Spiegelglas selber ist in Deutschland nicht als Einzelteil z bekommen. Bleibt noch ein Blick auf den Frontscheibenrahmen bei Modellen bis 1990 (Baureihe 905), wo die Scheibe noch in einer Gummidichtung sitzt, unter sich natürlich ebenfalls gerne der Rost breit macht. Sollten Sie ein wirklich gutes Exemplar gefunden haben, sollten Sie es auf jeden Fall mit einem hochwertigen Hohlraumwachs oder -fett konservieren und auch den ganzen Unterboden mit Wachs versiegeln.
Sitze
Prüfen Sie auf jeden Fall alle Türschlösser,
Schließzylinder und die Fensterheber sowohl vorne als auch hinten
auf Funktion und Leichtgängigkeit. Hier gilt der alte Spruch wer gut
schmiert, fährt gut! Die Türschlösser werden mit der Zeit von Korrosion
angegriffen. Dies merken Sie an sehr schwergängigen äußeren Türgriffen
und an schlecht schließenden Türen. Im Endstadium bricht die Feder
des Schlosses. Resultat: die Tür rastet nicht mehr im Schloss ein
und bleibt offen. Natürlich gibt es die Feder nicht einzeln, sondern
nur komplett mit dem Türschloss. Egal wie gut das Kaufobjekt ist,
sollten Sie den Wagen kaufen, entfernen Sie zu Hause bei Gelegenheit
die Türverkleidungen und reinigen und schmieren Sie alle beweglichen
Teile in den Türen mit einem gut haftenden Fett. Unterlassen Sie dies,
werden Sie ab etwa - 10 °C morgens Probleme bekommen, weil Ihr Auto
Sie nicht reinlassen will. Ursache sind dann von innen vereiste Schlösser.
Der Autor spricht hier aus leidiger Erfahrung...
Die Modelle mit 1.7 IE 8V oder 16V-Motor und Frontantrieb haben serienmäßig das elektronische Überwachungssystem Check Control in der Mittelkonsole montiert. Check Control überprüft mit Hilfe einiger Geber und Sensoren unter anderem den Ölstand, den Kühlmittelstand, den Waschwasserstand, die Funktion der Bremsleuchten und so weiter. Leider ist Check Control ein echter Hypochonder und warnt oft unbegründet (oder auch mal gar nicht...) vor vermeintlichen Fehlern. Prüfen Sie die Flüssigkeitsstände lieber selber regelmäßig. Das Check Control Panel ist übrigens in null-komma-nix ohne Werkzeug ausgebaut und schafft Platz für ein Ölthermometer und einen Öldruckmesser, die sicherlich sinnvoller sind. Den Sicherungskasten finden Sie bei Modellen bis 1990 im Motorraum auf der Fahrerseite ganz oben im so genannten Serviceabteil, bei Modellen ab 1990 links unter der Lenksäule (verdeckt vom kleinen, heraus ziehbaren Ablagefach). Die Relais und Sicherungen der Motorelektronik finden sie auf der Beifahrerseite ganz oben in der Ecke des Service-Abteils im Motorraum, versteckt unter einer schwarzen Kappe. Das Steuergerät der Motronic des 16V befindet sich rechts unter dem Armaturenbrett auf der Beifahrerseite, dass des 1.4 IE Motors mit Weber IAW-System dagegen im Motorraum auf dem linken Stehblech. Heckscheibenwischermotor Der Heckscheibenwischermotor ist bei den Giardinettas und Sport Wagons meist defekt. Ursache ist eine werkseitig schlechte Abdichtung der Wischerwelle an der Heckklappe. Nach einigen Jahren hat das in das Wischergetriebe eindringende Wasser das Fett erfolgreich verdrängt und die darin befindlichen Zahnräder so verrostet, dass der Wischer nur noch sehr schwergängig und langsam über die Scheibe läuft oder sogar nach der Hälfte des Weges stehen bleibt. Bleibt der Wischer außerhalb seiner Abschaltposition stehen, wird der Wischermotor trotz abgeschaltetem Lenkstockschalter weiter unter Strom gesetzt und verbrennt. Ist dies der Fall, dürfen Sie über gut 220 EUR plus Montage für einen neuen Wischermotor vom Kaufpreis abziehen. Auch hier gilt wieder wer gut schmiert, der wischt gut... Instrumente Sowohl Tacho als auch Drehzahlmesser sind beim 33 elektronisch angesteuert. Die Drehzahlmesser lügen gerne und zeigen dann etwa 1000 U/min weniger an als der Motor tatsächlich gerade dreht. Da der 1.4 IE Motor keinen Drehzahlbegrenzer hat, kann dies gefährlich werden. Sowohl Kombi als auch Limousine mit dem 1.4 IE Motor drehen im fünften Gang bei Tempo 100 km/h 3.500 U/min. Fällt der Tacho aus, dann meist total. Achten Sie daher darauf, dass der Verkäufer Ihnen den angegebenen Kilometerstand garantieren kann. Bei den Modellen bis 1986 ist zudem ein nur fünfstelliger Kilometerzähler eingebaut. Ob der Tacho 99.000 oder 299.000 km anzeigt verrät er Ihnen nicht... Müssen Sie eines der Instrumente austauschen, wird Ihnen der Alfa-Vertragshändler etwa 600 EUR für das komplette Kombiinstrument (der Baureihe 907) berechnen. Der Tausch eines einzelnen Instrumentes gegen ein anderes gebrauchtes stellt aber kein Hexenwerk da und kann von versierten Bastlern auch selber erledigt werden. Vorsicht, gerade bei der Baureihe 905 gibt es eine sehr große Vielfalt an Tachometer- und Drehzahlmesser-Designs. Motorelektronik Bei Modellen mit Einspritzanlage kann es vorkommen, dass der Motor nach dem Kaltstart zwar im Stand absolut sauber läuft und problemlos bis zum Begrenzer dreht, aber beim Anfahren ausgeht oder sich nach 10 PS anfühlt. Meist ist dann der Stecker des Sensors für die Kühlmitteltemperatur verschmutzt oder besagter Sensor ist defekt (Kostenpunkt um die 25 EUR). Sie finden den Sensor entweder in der Nähe des Ölfilters im Zylinderkopf (blauer Stecker) oder in der Nähe des Thermostats (bei alten 1.7 IE Motoren). Die Modelle mit Weber IAW Einspritzanlage (alle 1.4 IE ab Mitte 1990 und alle 1.7 IE ab etwa 1993) leiden besonders unter diesem Defekt, weil die Zündung hier ebenfalls vom Motorsteuergerät verstellt wird. Ist der Sensor defekt oder dessen Kontakte verschmutzt, wird dem Steuergerät ein bereits warmer Motor vorgegaukelt und der Zündzeitpunkt stimmt nicht mehr mit der tatsächlichen Motortemperatur überein. Meist verschwindet das Leistungsproblem ab etwa 30 - 50 °C Kühlmitteltemperatur wie von selber da die Werte dann wieder mit den Soll-Werten übereinstimmen. Die Lambdasonde versagt bei Modellen mit Katalysator ebenfalls gerne nach etwa 100.000 km den Dienst. Bei winterlichern Temperaturen merken Sie dies ebenfalls an starkem Leistungsmangel auf den ersten Kilometern. Steckt man die Lambdasonde ab, ist der Spuk sofort vorbei und der Motor läuft wieder normal und mit voller Leistung. Die defekte Lambdasonde sollte auf jeden Fall getauscht werden, da das Steuergerät ansonsten Schaden nehmen könnte. Bis auf die Weber IAW Einspritzanlage und die Motronic des Boxer 16V ist keine der im Alfa 33 verbauten Motorelektroniken mit einem Diagnosestecker versehen. Beim Boxer 16V sucht die Werkstatt auch nur mit einem "besseren" Multimeter". Das heißt, dass auch der Werkstattprofi anhand eines Reparaturhandbuches in den meisten Fällen Fehler in der Motorelektronik "von Hand" suchen muss. On Board Diagnose war damals noch nicht erfunden.
Kurbeltrieb und Schmierung
Alle 20.000 km oder einmal im Jahr verlangt der 33 nach einem Ölwechsel. Wichtig ist die Verwendung eines Ölfilters mit Rückschlagventil (z.B. von UFI) . Dieses Ventil verhindert nach dem Abstellen des Motors das Leerlaufen der Zylinderköpfe. Bei Ölfiltern ohne Ventil laufen beim nächsten Start die Hydrostößel und Nockenwellen dann fast ohne Öl bis die Ölpumpe den Schmierstoff wieder in die Zylinderköpfe gefördert hat. Verfrühter Verschleiß ist dann vorprogrammiert. Alfa Romeo schreibt hochwertiges, teilsynthetisches 10 W 40 Motorenöl vor, das Sie auch bitte verwenden sollten. Moderne 0 W 30 und ähnliche dünnflüssige "Wässerchen" oder Billigöl aus dem Supermarkt sind der sichere Tod für den Boxer! Der Boxermotor sollte immer mit maximalem Ölstand gefahren werden. Fehlt der eine Liter, der zwischen Min.- und Max.-Marke auf dem Messstab liegt, kann der 33 im Sommer bei hoher Belastung z.B. auf der Autobahn dadurch einen Pleuel- oder Kurbelwellenlagerschaden erleiden. Achten Sie darauf, dass die rote Öldruckwarnleuchte bei schneller Kurvenfahrt oder bei starkem Abbremsen nicht angeht. Geht sie doch an, kann die Ursache ein zu geringer Ölstand oder schlimmer ein abgebrochener Ansaugstutzen der Ölpumpe sein. Der Ansaugstutzen der Ölpumpe zeigt in der Ölwanne nach vorne in Richtung Kühler und bricht bei Aufsetzern mit der Ölwanne sehr gerne ab. Eine weitere Ursache für eine aufleuchtende Öldruckwarnleuchte kann ein defektes Pleuel oder Kurbelwellenlager sein. Vertrauen Sie bitte nicht blind auf die Check Control Anzeige für den Motorölstand. Es empfiehlt sich wirklich bei jedem Tanken nach dem Öl zu schauen. Zahm bewegte, gepflegte Motoren, die nicht jeden Tag mit Höchstdrehzahl über die Autobahn gescheucht werden, brauchen im Normalfall kein Öl. Bei häufigen Volllast-Touren über die Autobahn ist ein geringer Ölverbrauch aber normal.
Viele 33er bläuen aufgrund von verhärteten Ventilschaftdichtungen beim Zurückschalten oder Anlassen aus dem Auspuff. Sofern das Bläuen nur an den Ventilschaftdichtungen und nicht an verschlissenen Kolbenringen liegt und nicht dauerhaft bei laufendem Motor auftritt sollte man sich hier keine allzu großen Sorgen machen. Alle ab etwa 1988 gebauten Alfa 33 sind
mit hydraulischem Ventilspielausgleich ausgerüstet (Hydrostößel).
Bei den Modellen vor 1988 gilt es das Ventilspiel bei jeder Inspektion
zu kontrollieren und gegebenenfalls einzustellen. Motoren, bei denen
nur relativ selten das Öl gewechselt wurde, neigen naturgemäß zum
Verschlammen. Bei Motoren mit hydraulischem Ventilspielausgleich kann
sich das durch permanent klackernde Hydrostößel bemerkbar machen.
Im Extremfall hat man den akustischen Eindruck, der Motor habe einen
Lagerschaden. Abhilfe kann hier eine Spülung des Ölkreislaufs schaffen.
Nutzt dies nichts, müssen der oder die Zylinderköpfe demontiert werden
und die Hydrostößel erneuert werden.
Der Wärmetauscher ist der höchste Punkt
im Kühlsystem und speichert daher besonders gerne Rost und Kesselstein.
Die Heizung im Alfa 33 ab 1990 (Baureihe 907) kann den Innenraum,
nachdem der Motor Betriebstemperatur erreicht hat, in eine Sauna verwandeln,
während die Heizung in den Modellen der Baureihe 905 bei Frost durchaus
Probleme bekommen kann, den Innenraum richtig durchzuwärmen. Ist das
Kühlsystem durch Rost oder Kesselstein zugesetzt, empfiehlt sich das
Spülen des Systems mit einem Spezial-Reiniger, der alle Ablagerungen
entfernt und das System versiegelt. Nach dem Spülen wird das alte
Kühlmittel mit dem Reiniger darin abgelassen und das System zumeist
noch einmal mit klarem Wasser gespült und dann mit neuem Kühlmittel
aufgefüllt. Ist nur der Wärmetauschers zugesetzt, kann eine Reinigung
mit Essig-Essenz reichen. Dafür sollte man das Kühlmittel komplett
ablassen, die beiden Schläuche des Wärmetauschers vom Rest des Kühlsystems
trennen und so hochbinden, dass man die Essig-Essenz einfüllen kann.
Das ganze zwei Tage und Nächte stehen lassen und den Wärmetauscher
gut mir klarem Wasser durchspülen und anschließend wieder an den Kühlkreislauf
anschließen und dieses neu befüllen. Erhitzt sich der Alfa 33 im Stop-and-go Verkehr extrem auf über 90° C und kann der Kühlerlüfter (Funktion überprüfen) den Wärmehaushalt des Motors nicht im Zaum halten, kann dies an einer defekten Wasserpumpe liegen, deren Rotor nicht mehr fest mit der Pumpenwelle verbunden ist.
Schauen Sie sich den Kühlwasserausgleichsbehälter noch einmal genau an. Steht in den Vertiefungen auf der Oberseite Kühlwasser? Dann ist der Ausgleichbehälter gerissen. Mit der Zeit wird der verwendete Kunststoff porös und verfärbt sich gelblich braun. Neue Kühlwasserbehälter sind weißlich klar. Ersatz kostet ab 30 EUR, wobei darauf zu achten ist, dass es für den 33 vier verschiedene Kühlwasserbehälter gab (mit Bajonettverschluss oder Schraubverschluss für den Deckel, mit Check-Control-Geber oder ohne). Einen prüfenden Blick wert sind auf jeden Fall auch die Kühlwasserschläuche, die auf dem Motorblock verlaufen und die beiden Zylinderköpfe und das Thermostat verbinden. Sie sind bedingt durch ihre direkte Nähe zum Motorblock hohen thermischen Belastungen ausgesetzt und werden mit der Zeit entweder porös oder blähen sich (kurz vor dem Platzen) auf. Für den Austausch empfiehlt es sich bei den Zwei-Doppelvergaser-Modellen den Luftfilterkasten und bei den Einspritzer-Modellen die Ansaugbrücke zu demontieren. Zahnriemen Bei 80.000 km oder alle fünf Jahre ist bei allen Boxermotoren der Wechsel der beiden Zahnriemen und Spannrollen fällig. Achten Sie darauf, dass dieser Wechsel vom Vorbesitzer dokumentiert werden kann. Idealerweise wurde auch die Wasserpumpe gleich mitgewechselt. Zündkerzen Beim 1.7 16V Motor hat Alfa Romeo spezielle NGK Zündkerzen verbaut, die 100.000 km halten. Ihr Tausch wird von Alfa mit sagenhaften 1 1/2 Stunden veranschlagt, da der Abstand zwischen den Stehblechen des Motorraums und den Zylinderköpfen so eng ist, dass man die Kerzen nur blind und mit viel Gefühl einsetzten kann. Alle anderen Boxermotoren laufen mit Vier-Massenelektroden Zündkerzen von Golden Lodge, die etwa alle 40.000 km ausgetauscht werden sollten. Ob man anstelle der Golden Lodge Zündkerzen auch solche von Magenti Marelli oder NGK verwenden kann, ist ein beliebtes Streitthema unter Alfa-Schraubern... Alfa Romeo schreibt Golden Lodge vor. Kraftstoffleitungen Die im Werk verbauten Kraftstoffschläuche sind sowohl bei Vergaser- als auch bei Einspritzermotoren meist so stark gealtert, dass ein Austausch sehr sinnvoll ist. Bei den Vergasermodellen wird durchweg normale Meterware verwendet, die jeder Kfz-Teile Handel anbietet. Die IE-Modelle haben teilweise maßgefertigte Anschlüsse, die den Kauf von Original-Ersatzteilen erforderlich macht. Undichte Schläuche können sehr schnell zur Brandkatastrophe führen. Bei den IE-Modellen wird der Kraftstoff in einem Kreislauf von der Benzinpumpe aus dem Tank zu den Einspritzdüsen und zurück in den Tank gepumpt. Je nach dem, wo die Leitungen undicht werden, kann das Benzin mit hohem Druck auf den heißen Auspuffkrümmer tropfen und schnell ein flammendes Inferno auslösen. Auspuffanlage Die Auspuffanlage ist ebenfalls immer
einen Blick wert. Patscht und sprotzelt der Motor (mit Einspritzanlage)
beim Loslassen des Gaspedals, sind unter Umständen eine oder mehrere
Krümmerdichtungen defekt. Der Austausch ist einfach und nicht sehr
teuer. Teurer wird es, wenn das s-förmige Rohr zwischen Katalysator
und Endschalldämpfer durchgerostet ist. Es ist bei den IE-Modellen
zum Tank hin mit einem Alublech als Hitzeschutz versehen. Oft finden
sich unter dem Blech Löcher. Meist jedoch rostet das Rohr entweder
direkt am Katalysator oder am anderen Ende, dort, wo der Endtopf aufgeschoben
ist, durch. Bei Alfa Romeo gibt es als Ersatzteil dann nur das Rohr
mit dem daran befindlichen Katalysator. Der Vertragshändler bzw. Alfa
Romeo verlangt dafür kalt lächelnd 800 EUR plus Einbau. Im freien
Ersatzteilhandel gibt es entweder das s-förmige Rohr einzeln zum Anschweißen
(ab ca. 50 EUR) oder den kompletten Katalysator mit Rohr ab etwa 500
EUR. Oft finden sich unter den Autos wilde Eigenkreationen, mit denen
der letzte Besitzer den teueren Neukauf sparen wollte. Fahrer von
Alfa 33 ohne Katalysator können über das Problem mit dem S-förmigen
Rohr nur lachen und bestellten sich einfach für ca. 45 EUR einen neuen
Mittelschalldämpfer, der dort anstelle des Katalysators verbaut ist. Gemischaufbereitung Eine weitere Alfa 33 Spezialität bei
Modellen mit Einspritzanlage ist das äußerst unübersichtliche und
kompliziert aufgebaute und dazu noch von Modell zu Modell unterschiedliche
System zur Rückgewinnung von Kraftstoffdämpfen. Um den Ansaug herum
und unter dem Auto, sowie im Kofferraum befinden sich eine Vielzahl
von Unterdruckleitungen, die dafür sorgen, dass die im Tank aufsteigenden
Dämpfe gesammelt werden und der Ansaugluft via eines Aktivkohlefilters
zugeführt werden. Zeigen sich hier durch poröse oder abgerutschte
Schläuche Undichtigkeiten laufen die Motoren meist im Leerlauf sehr
unrund oder springen warm nur mit Vollgas an. Im Motorraum (Baureihe
905) bzw. durch den Innenkotflügel versteckt am Stehblech auf der
Fahrerseite (Baureihe 907) befindet sich ein kastenförmiger Behälter
(der Aktivkohlefilter), der mit einem elektrischen Ventil versehen
ist, dass die Zugabe von zurück gewonnenen Kraftstoffdämpfen in die
Ansaugluft steuert. Ist es defekt, kann das System nicht mehr funktionieren.
Im Tank baut sich dann durch den Sog im Ansaugtrakt ein starker Unterdruck
auf. Je nach dem, wie fest der Tank mit den beiden Tankbändern unter
die Karosserie geschraubt ist, kann man den Tank nach dem Abstellen
des Motors sogar knacken hören. Knackt der Tank nicht, hilft das Abschrauben
des Tankdeckels. Hört man dabei ein heftiges Saugen, stand der Tank
unter Unterdruck und das Ventil ist ergo defekt. Die Vergaser-Modelle sind entweder mit einem Solex oder Weber Doppelvergaser, der zentral auf dem Motorblock montiert ist oder mit zwei Weber oder Dell'Orto Doppelvergasern ausgestattet. Sollten die Vergaser tatsächlich verstellt sein, bedürfen sie einer kundigen Hand. Merke: Prüfen Sie erst Zündung und Unterdruckschläuche bevor Sie sich an den Gasfabriken zu schaffen machen. Werkseitig haben die Vergaser-Modelle keinen richtigen Benzinfilter. Lediglich das feine Ansaugsieb am Tankgeber, durch den die Benzinpumpe den Kraftstoff ansaugt, kann Partikel im Tank zurück halten. Rostet der Tank im Inneren, können feine Rostpartikel durch das Ansaugsieb hindurch in Richtung Vergaser auf den Weg machen und diesen mit der Zeit zusetzen. Die Nachrüstung eines normalen Kraftstofffilters im Motorraum (Kostenpunkt um die 10 EUR) lohnt auf jeden Fall. Die AU zu schaffen kann für viele 33er
zum Problem werden. Als der Sport Wagon 1.7 IE neu war, ergaben Messungen
einer namhaften deutschen Auto-Zeitung, dass er die EURO 1 Abgasnorm
gerade so mit ach und krach einhalten konnte. Dass sich die Reinigungsleistung
eines Katalysator nach zehn oder mehr Jahren nicht verbessert, kann
man sich vorstellen. Oft stellen vermeintliche Spezialisten zudem
den Leerlauf einfach über die Drosselklappe etwas höher, indem sie
den Gaszug ein Stück zu weit herausziehen und arretieren. Das die
Einspritzanlage dann Probleme beim Regeln bekommt liegt in der Natur
der Dinge... Genau wie der Motor möchte auch das Getriebe
erst etwas warm werden, bevor man schnell die Gänge wechseln kann.
Das Getriebe des 33 ist mit einer Sperrsynchronisation System Porsche
ausgestattet, die nicht ewig ihrer Aufgabe nachkommt. Meist kracht
es daher beim Zurückschalten vom dritten in den zweiten Gang aus hohen
Drehzahlen. Mit zunehmender Getriebeöltemperatur verbessert sich dies
unter Umständen. Auf einer Probefahrt sollten Sie also herausfinden,
ob es sich bei Ihrem Verkäufer um den berühmt berüchtigten Nachwuchs-Schumi
oder um einen Alfa-Kenner handelt. Da das Getriebe beim Schalten vom
Leerlauf in den ersten Gang nicht synchronisiert ist, hat man die
Auswahl beim Anfahren vom Leerlauf direkt in den ersten Gang zu schalten
und dann bei 50 % der Schaltvorgänge ein Krachen aus dem Getriebe
zu hören oder man nimmt den eleganten Weg und schaltet im Stand erst
in den zweiten und dann (geräuschlos) in den ersten Gang. Der Rückwärtsgang
lässt sich meist auch erst nach vorherigem Aufsuchen des vierten Ganges
geräuschlos einlegen. Fahrer der Baureihe 105 dürften sich hier direkt
zurecht finden... Allradantrieb
Ab 1990 wird der manuelle Allradantrieb mit einem Elektroschalter über eine Magnetkupplung anstelle des Hebels vor dem Schaltknauf zugeschaltet. Diese Modifikation wurde nötig um den Hinterradantrieb bei einer starken Bremsung, bei der das ABS regelt, blitzschnell entkoppeln zu können. Ab 1991 wurde - immer in Verbindung mit dem 1.7 Liter 16V Motor - auch ein permanenter Allradantrieb angeboten, bei der eine Lamellenkupplung das Antriebsdrehmoment zwischen Vorder- und Hinterachse variabel verteilt. Dieser technisch recht aufwendige Allradantrieb wird über ein Steuergerät, dass im Kofferraum unter dem Bodenteppich liegt, geregelt. Im Normalfall werden beim Permanent 4 95 % des Drehmomentes auf die Vorderräder und nur 5 % auf die Hinterräder übertragen. Über die ABS-Sensoren (ABS war bei allen Permanent 4 und Q4 Modellen serienmäßig) überwacht das Steuergerät die Raddrehzahlen und erkennt ein Durchdrehen der Vorderräder und leitet dann über die Lamellenkupplung sofort mehr Antriebsdrehmoment an die Hinterachse. Oft ist hier die erwähnte Magnetkupplung defekt und kann daher den Hinterradantrieb nicht mehr zuschalten. Sollten Sie mit einem Permanent 4 oder Q4 auf den Bremsenprüfstand fahren, muss erst die Sicherung des Allrad-Steuergerätes gezogen werden. Andernfalls werden Sie beim Bremsen durch die zuschaltenden Hinterachse aus dem Prüfstand katapultiert. Liegt eine Störung oder ein Fehler im permanenten Allradantrieb vor, meldet dies das Steuergerät durch permanentes Aufleuchten der Kontrolllampe "4x4" im Drehzahlmesser während der Fahrt. Achten Sie bei allen Modellen der Baureihe 907 darauf, dass die Schiebemuffe der Kardanwelle regelmäßig mit einer Fettpresse abgeschmiert wurde. Ist dies nicht der Fall, ist Verschleiß vorprogrammiert. Die Kardanwelle aller Allrad-Versionen ist etwa auf der Hälfte des Weges zwischen Vorder- und Hinterachse an der Karosserie gelagert. Dieser Lagerbock kann bei übel maltraitierten Autos (vorallem bei der Baureihe 905) von der Karosserie abreissen. Das Lager selber verschleißt ebenfalls gerne.
Sollte also das Kältemittel erneuert werden müssen, ist dies legal nicht mehr in Deutschland möglich. Ob die Umrüstung auf das FCKW-freie Kältemittel R134a möglich ist, sollten Sie am besten mit einem professionellen Klima-Dienst besprechen. Autohäuser haben zumeist nicht das ausreichende Wissen dafür. In Frankreich kann beispielsweise übrigens weiterhin mit dem alten FCKW-haltigen Kältemittel befüllt werden. Zumeist macht die Umstellung auf R134a den Austausch aller Dichtungen im System nötig. Generell macht die Klimaanlage den ohnehin bei den jüngeren Modellen schon recht mit Kabeln und Leitungen voll gestopften Motorraum zur Schlangengrube. Die beiden Kühler für das vom Kompressor unter Druck gesetzte Kältemittel befinden sich beim 33 nicht wie bei anderen Autos üblich vor dem Motorkühler oder daneben. Beim Alfa 33 wurden sie liegend vor den Radhäusern unter den Stehblechen eingebaut. Ihre Kühlluft erhalten sie durch Ventilatoren, die durch die kleinen Lüftungsgitter, die bei allen Alfa 33 der Baureihe 907 ganz außen unten in die Stoßstange integriert sind, ansaugen. Bei der Baureihe 905 mussten noch extra Löcher in die Stoßstange geschnitten werden und Gitter verbaut werden. Der Klimakompressor befindet sich bei der Baureihe 907 links (zur Fahrerseite hin) neben der Lichtmaschine auf dem Motorblock.
Der Alfa 33 verfügt vorne über Mc-Pherson Federbeine, Querlenker und Schubstreben. Ab 1.7 Liter Hubraum gibt es vorne auch einen Stabilisator. Die Hinterachse ist sauber an einer Zug- und einer Schubstrebe pro Seite und einem Panhardstab (bis 1990) bzw. an zwei Zugstreben und einem Panhardstab (ab 1990) geführt. Der Panhardstab übernimmt die Funktion eines Stabilisators. Die Bremsanlage besteht aus 239 mm durchmessenden Scheibenbremsen vorne. Bei Modellen mit ABS (ab 1990) und dem Alfa 33 1.7 QV mit 114 PS Zwei-Doppelvergaser-Motor sind die Scheibenbremsen vorne innenbelüftet. An der Hinterachse arbeiten Trommelbremsen bzw. Scheibenbremsen bei Modellen mit ABS. Die Trommelbremsen können sich in ihren Maßen unterscheiden. Die 4x4-Versionen haben spezielle, größere Trommeln. Schwachstellen der Vorderradaufhängung sind defekte Domlager, durchgerostete untere Federteller und ausgeschlagene Traggelenke und Querlenkerbuchsen. Ein defektes Domlager oder Traggelenk erkennen Sie an knackenden Geräuschen beim Einlenken oder Überfahren von sehr schlechten Straßen. Alfa Romeo hatte als größte serienmäßige Bereifung 185/60 R14 vorgesehen. Sollten nachträglich größere Räder montiert worden sein, überprüfen Sie bitte das gesamte Fahrwerk auf erhöhten Verschleiß. Viele Autos sind zudem tiefergelegt worden - die Karosserie quittiert die stärkere Belastung mit vorzeitigem Verschleiß. Achten Sie bei der Bremsanlage auf einen funktionsfähigen Bremskraftregler. Der Bremskraftregler befindet sich über der Hinterachse auf der Fahrerseite. Funktioniert er korrekt, wird das Blockieren der Hinterräder bei einer Vollbremsung vermieden. Ist er defekt, können entweder die Hinterräder blockieren oder sie bremsen überhaupt nicht mehr mit. Wie bei vielen Frontantriebs-PKW der unteren Mittelklasse neigen die hinteren Radbremszylinder (Trommelbremsen) bzw. Bremssättel (Scheibenbremsen) zum Fest-Gehen weil sie durch die geringe Gewichtsbelastung des Hecks nicht oft genug stark benutzt werden. Prüfen Sie bei Modellen mit Scheibenbremsen hinten, ob die Handbremse funktioniert. Generell empfiehlt es sich die Bremsanlage des Alfa 33 mindestens einmal pro Woche stark zu beanspruchen um Beläge und Scheiben sauber zu halten. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das im ersten Drittel des Pedalweges meist sehr schwammige Gefühl beim Bremsen. Etwas Abhilfe schaffen hier Stahlflex-Bremsleitungen. Überprüfen Sie bei Modellen mit Servolenkung deren Lenkgetriebe auf Dichtigkeit und knackende Geräusche. Sollten Sie einen Alfa 33 1.5 Quadrifoglio Verde finden, der noch auf seinen originalen Felgen und Reifen rollt, achten Sie darauf, dass es keine Michelin TRX Reifen sind. TRX-Reifen ( Format TRX 190/55 R 340 H TRX TL 81H beim Alfa 33 ) bedürfen einer speziellen Felge und kosten pro Stück etwa 220 EUR. Michelin hat dieses System Ende der 70er Jahre entwickelt und war beim Alfasud Ti 1.5 QV, dem Sprint 1.5 QV und dem Alfa 33 1.5 QV neben anderen Herstellern mit "normalen" Reifen zusammen mit Speedline (als Felgenhersteller) Erstausrüster. Speedline fertigte aber auch "normale" 6 x14 Leichtmetallfelgen im gleichen Design, auf denen man 185 / 60 R 14 Bereifung fahren kann.
Mit seinen 105 PS und dem im Vergleich zum 1.4 IE höheren Hubraum bietet er mehr Drehmoment, verbraucht aber meist um die 10 Liter auf 100 km. Für den Sport Wagon ist der 1.7 IE sicherlich empfehlenswerter als der 1.4 IE Motor. Wer es sportlich liebt, kommt am 1.7 IE 16V nicht vorbei. Mit 132 PS zeigt er selbst heute noch einigen sportlichen, modernen Autos beim Beschleunigen wo der Hammer hängt. Unter 10 Litern auf 100 km ist bei sportlicher Fahrweise aber nichts zu machen. Sollte die Wahl auf die Baureihe 905 fallen, kann man den 1.7 Liter Zwei-Doppelvergaser-Motor im 33 1.7 QV nur wärmstens empfehlen. Die 114 PS haben leichtes Spiel mit den 910 kg Leergewicht und sorgen zusammen mit dem recht kurz übersetzten Getriebe für echte Fahrfreude. Auch der 33 1.5 QV mit 105 PS und zwei Doppelvergasern macht Spaß. Für alle Vergaser-Modelle gilt aber, dass man beim Überweisen der Kfz-Steuer schmerzfrei seien sollte... Mit Verbräuchen um die 10 Liter und mehr muss man bei den starken Vergaser-Boxern rechnen. Einzige "kleine" Motorisierung bei der Baureihe 905 war in Deutschland ein 75 PS 1.3 Liter Boxer mit einem Doppelvergaser. Im Prinzip ist dieser Motor bis auf wenige Details mit dem 1.3 Liter Motor des Alfasud identisch. In letzter Zeit tauchten im Internet immer wieder einmal solche Alfa 33 1.3 Boxer 2C auf, meist aus Rentnerhand und in brauchbarem Zustand. Ganz zu Anfang gab es für den Alfa 33 auch einen 1.5 Liter Boxer mit einem Doppelvergaser. Dieser Motor spielt aufgrund seiner Seltenheit heute aber keine Rolle mehr. Generell kann nur nochmals darauf hingewiesen werden, dass es sinnvoller ist ein gutes und komplettes Auto zu kaufen, dass dafür vielleicht einige hundert Euro mehr kostet als in ein verbrauchtes Exemplar zu investieren, dass dann anschließend Tausende für die Instandsetzung verschlingt. Vielleicht finden Sie ja ein Auto, dass in den wärmeren und salzärmeren Gebieten Deutschlands unterwegs war und daher noch nicht so stark angegriffen ist, wie Autos aus der Heimat des Autors, dem Westerwald. Zudem gilt, je neuer das Auto, desto komplexer ist die Technik und vor allem die Elektrik. Ein Alfa 33 1.7 IE wiegt laut Fahrzeugpapieren 60 kg mehr als ein Alfa 33 1.7 QV aus dem gleichen Baujahr! Ein gut gewarteter und rostfreier Alfa 33 ist aber trotz allen weiter oben aufgelisteten Horrorszenarien ein sehr zuverlässiges und sportliches Alltagsauto. |
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