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164 Register History |
Das V6-Triebwerk des Alfa 164 hat bei Alfa Romeo eine lange Tradition. Der Frontantrieb des 164 war bei Alfa Romeo lange umstritten, da dieser Wagen gegen BMW und Mercedes zu bestehen hatte. Kostengründe und der wachsende Einfluss durch die Übernahme von Fiat gaben den Ausschlag für die Aufgabe des traditionellen Heckantriebs. Schon in der 20er Jahren wurde im Rennwagen P1 ein Sechszylinder Motor mit Doppelzündung sowie Doppelvergasen eingesetzt, der 95 PS bei 5000 U/min leistete. Das Motorenkonzept setzte sich in den 30er und 40er Jahren in der Motorenbezeichnung 6 C fort (6 C 1750, 6 C 1900, 6 C 2300, 6 C 2500). In den 50er Jahren dominieren die 4-Zylinder Motoren, erst 1962 kommt der 2600 Berlina und der 2600 Sprint mit einem V6 Reihenmotor auf den Markt. Das leistungswillige laute V6-Treibwerk verleiht dem Wagen die Qualität einer Sportlimousine. Viel Freude erweckt das gelungenen Motoren-Design, das sich beim Öffnen der Motorhaube zeigt. Die Ästhetik der verchromten Ansaugrohre zwischen den Zylinderköpfen erhöht den Puls des Betrachters. Durchzugsstark beschleunigt der Motor von 0 auf 100 Km/h in 7,8 sek. und erreicht seine Höchstgeschwindigkeit bei 230 Km/h. |
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Der 4-Zylinder Twin Spark wurde aus dem Alfa 75 übernommen. Er ist ein besonders sparsamer Motor (7-8 L auf 100 Km). Die Nockenwellen werden über eine Steuerkette gesteuert; im 3.0 V6 übernimmt ein Zahnriemen diese Aufgabe (nicht besonders wartungsfreundlich). Ende der 80er Jahre gab es den 164 in Italien auch mit einen 4-Zylinder Turbo Motor, später wurde der 3.0 V6 auf 2.0 Liter reduziert und ebenfalls mit einem Turbo ausgestattet (steuerliche Gründe in Italien) . |
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Alfa Romeo 164 Proteo Auf der IM 1991 stellte Alfa Romeo den Prototypen "Alfa Romeo 164 Proteo" der Öffentlichkeit vor. Im Proteo wurden eine Vielzahl von technischen Entwicklungen, die später nicht nur in die Serienproduktion der 164-Baureihe einfließen sollte, vorgestellt.
Alfa Romeo selbst gab zur Vorstellung an, den 164 Proteo im hauseigenen "Centro-Stile" innerhalb von nur 18 Monaten mit Hilfe von CAD-Systemen entwickelt zu haben. Ferner sollte der 164 Proteo nicht als "Dreamcar", sondern als fahrendes Labor verstanden werden - "mit dem innovative Konzepte vertieft werden sollen im Licht eines industriemäßigen Einsatzes in einer nicht so fernen Zukunft". Die tragende Struktur des
164 Proteo entsprach - wie es die Typenbezeichnung schon erklärt
- dem Alfa 164. Wobei diese hier entsprechend in ihren Abmessungen verändert
wurde.
Zudem waren sämtliche Glasflächen aus einem "solar contro!" genannten Glas, das in Zusammenarbeit mit PPG und dem Fiat Forschungszentrum entwickelt wurde. Durch "solar contro!" ließ sich die Aufheizung durch Sonnenstrahlen um 40 - 42% verringern. Die für die 164-Baureihe wirklich wichtigen Entwicklungen, waren im Antrieb um beim Fahrwerk zu finden. Zum einen war es die Vorstellung des 3,0 V6 Motors mit 24 Ventilen. Im 164 Proteo brachte es dieser V6 auf eine Spitzenleistung von 260 DIN-PS. Natürlich verfügte die Abgasanlage über den üblichen Drei-Wege-Katalysator. Zum anderen war es der in einer Zusammenarbeit von Alfa Romeo und Steyer entwickelte Allradantrieb. Alfa Romeo bezeichnete diesen als "originell". Beide Entwicklungen vereint - 3,0 V6 24V und Allradantrieb - fanden sich in der Serie im 164 Q4 wieder. Andere Entwicklungen wie z.B. die "Aufhängung mit elektronisch gesteuerter Dämpfung" war schon im 1990 erschienen Alfa Romeo 164 QV in die Serie eingeführt worden. Die ebenfalls für den 164 Proteo entwickelte mitlenkende Hinterachse - "computerunterstütztes System zur aktiven Steuerung der Hinterräder" - wurde dagegen nie in Serienfahrzeugen der Marke Alfa Romeo verwirklicht. Leider floß das wunderschöne mit Leder ausgekleidete "Cockpit" nie in die Serienproduktion der 164er-Baureihe ein.
Die schönen klassischen Rundinstrumente und die hohe Mittelkonsole wären sicher eine - nicht nur optische - Verbesserung gewesen.
Die Bilder entstammen von Alfa Romeo herausgegebenen Presseinformationen |